Du stehst am Flughafen und die Abflugzeit wird immer wieder nach hinten verschoben. Ärgerlich! Aber: Du hast Rechte! Gemäß EU-Verordnung hast du grundsätzlich Anspruch auf eine Ausgleichszahlung, wenn dein Flug mehr als drei Stunden verspätet am Reiseziel ankommt. Der Betrag liegt – je nach Flugdistanz – bei maximal 600 Euro. Fällt dein Flug aus, hast du die Wahl einer alternativen Beförderung zum Zielort. Wichtig: Diese Regelung gilt für Flüge, die von einem Flughafen in der EU starten oder von einer Airline durchgeführt werden, die ihren Sitz in der EU hat. Liegt die Verspätung nachweislich an außergewöhnlichen Umständen, wie z. B. schlechtem Wetter, hast du keinen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung.
Ab zwei Stunden Wartezeit muss dir die Airline Verpflegung und Getränke anbieten. Wenn du noch länger warten musst, muss dir die Airline eine Übernachtung oder den Transport an dein Reiseziel auf ihre Kosten organisieren. Hebe dazu unbedingt alle Rechnungen für Verpflegung und Unterkunft auf, um sie später bei der Airline einzureichen.
Auch bei Zugfahrten bist du nicht völlig schutzlos, wenn es zu Verzögerungen kommt. Hast du etwa ein Einzelticket und der Zug hat mehr als 60 Minuten Verspätung, kannst du eine Entschädigung beantragen. Die genaue Höhe richtet sich nach der Länge der Verspätung. Informiere dich auf der Website des Bahnbetreibers über die genaue Regelung.
Strafen im Zug
Und keine Panik, wenn du dein Ticket zuhause vergessen hast. Bei den ÖBB liegt die Strafe für das Fahren ohne Ticket aktuell bei 105 bis 135 Euro. Bist du unter 18 und hast einen Ausweis dabei, kannst du ein Ticket nachkaufen und zahlst nur eine geringe Gebühr. Wenn du nachträglich nachweisen kannst, dass du dein gültiges Ticket zuhause vergessen hast, oder du unter 18 bist, muss die Strafe reduziert werden. Dazu musst du innerhalb eines Monats Einspruch beim Unternehmen einlegen. Wichtig ist, die Strafe auf deinen Namen ausstellen zu lassen. Nur so kann ein Einspruch behandelt werden. Die Schlichtungsstelle der apf hilft zudem kostenlos weiter, wenn man mit dem Unternehmen nicht weiterkommt. QR CODE APF
Tipps für den Ernstfall
- Dokumentiere alles: Mache Fotos von Anzeigetafeln mit Verspätungen und bewahre alle Rechnungen auf.
- Kontaktiere das Servicepersonal: Oft helfen kleine Nachfragen beim Boden- oder Zugpersonal.
- Prüfe deine Ansprüche online: Webseiten wie jene der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (www.apf.gv.at) bieten dir genaue Informationen zu deinen Rechten und erleichtern dir den Weg zur Entschädigung.