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Geld & Schulden

Der richtige Umgang mit Geld ist manchmal gar nicht so einfach. Du willst deine Finanzen im Griff behalten, Schulden vermeiden und dich im Finanzdschungel zurechtfinden? Das JugendService hat die wichtigsten Infos für dich.
Person, die Geld aus ihrer Brieftasche herausnimmt

Habe ich ein Recht auf Taschengeld?

In Österreich gibt es keine Gesetze, ob oder wie viel Taschengeld Kinder und Jugendliche bekommen müssen. Gesetzlich geregelt ist nur, dass Eltern für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen müssen (normalerweise in Form von Naturalien wie zum Beispiel Nahrung und Kleidung).

Eltern sollten jedoch Taschengeld zahlen. Eigenes, zur freien Verfügung stehendes Geld ist wichtig, um den Umgang damit lernen zu können.

Höhe des Taschengeldes

Letztendlich ist die Höhe des Taschengeldes eine Vereinbarung zwischen Eltern und Kind und abhängig vom Alter des Kindes und vom Einkommen der Eltern.

Richtwerte

(Stand: 2024)
Alter Betrag Zeitraum
6 - 8 Jahre € 0,50 bis € 2,- wöchentlich
8 - 10 Jahre € 2,- bis € 3,- wöchentlich
10 - 12 Jahre € 8,- bis € 14,- monatlich
12 - 14 Jahre € 12,- bis € 20,- monatlich
14 - 16 Jahre € 18,- bis € 35,- monatlich
16 - 18 Jahre € 30,- bis € 60,- monatlich
18 - 20 Jahre € 50,- bis € 80,- monatlich

Was ist, wenn dein Taschengeld mal nicht reicht?

Sollte das der Fall sein, überleg dir, welchen Grund es dafür gibt. Hast du dir das Geld dieses Mal einfach nicht gut eingeteilt oder waren vielleicht mehr Sonderausgaben, wie zum Beispiel Geburtstage?
Wenn du deine Eltern um Extrageld oder eine Erhöhung des Taschengeldes bitten willst, stellst du am besten eine Ausgabenliste auf. Je besser deine Argumente sind, umso besser sind auch deine Chancen auf eine Taschengelderhöhung!

Allgemeine Tipps zum Umgang mit Geld

Folgendes solltest du im Umgang mit Geld beachten:

  • Behalte den Überblick über das Geld, das du zur Verfügung hast. Eine Haushaltsbilanz (Infos weiter unten auf der Seite) kann dir dabei helfen.
  • Gib nie mehr aus, als du im selben Zeitraum einnimmst. Wenn du dir etwas noch nicht leisten kannst, dann warte noch und spare darauf.
  • Überlege dir vor einem Kauf, ob du das Gekaufte auch wirklich (sofort) brauchst. Wenn du noch einmal darüber schläfst, hast du Zeit dir zu überlegen, ob du dieses wirklich haben willst.
  • Bezahle möglichst in bar, so hast du mehr Kontrolle über die Ausgaben.
  • Wenn du online einkaufst oder mit Kreditkarte (nur für Volljährige), mach dir eine Aufstellung deiner Ausgaben, um keine bösen Überraschungen am Monatsende zu erleben.
  • Bevor du etwas kaufst, vergleiche Preise – oft kannst du so richtig viel Geld sparen!
  • Plane regelmäßige Ausgaben (z.B. Handy) fix ein, damit du für diese immer das benötigte Geld zur Verfügung hast.

Geschäftsfähigkeit - Was bedeutet das?

Geschäftsfähigkeit ist die „Fähigkeit, durch eigenes Handeln Verpflichtungen einzugehen und Rechte zu erwerben”. In welchem Umfang du geschäftsfähig bist, richtet sich nach deinem Alter. Bis zu deinem 18. Geburtstag darfst du nur unter bestimmten Voraussetzungen Rechtsgeschäfte eingehen, damit du vor Nachteilen geschützt bist.

0 – 7 Jahre: gänzlich geschäftsunfähig

Grundsätzlich darfst du keine Geschäfte abschließen! Ausnahme sind sogenannte „Taschengeldgeschäfte“. Das heißt du darfst dir nur Kleinigkeiten (z.B. Süßigkeiten oder eine Wurstsemmel) kaufen.

7 – 14 Jahre: beschränkt geschäftsfähig

Du darfst nur altersübliche Geschäfte eingehen, z.B. Zeitschriften oder ein Buch kaufen. Größere Anschaffungen (z.B. eine Spielkonsole) sind nicht erlaubt. Findet der Kauf trotzdem statt und deine Eltern sind damit nicht einverstanden, muss die Ware von der Verkaufsstelle zurückgenommen werden.

14 – 18 Jahre: beschränkt geschäftsfähig

Du darfst selbständig über alle Sachen verfügen, die dir zur freien Verfügung überlassen worden sind (beispielsweise Taschengeld oder eigenes Einkommen), solange du die Deckung deiner Lebensbedürfnisse nicht gefährdest. Bei einer Gefährdung könnten deine Eltern das Geschäft wieder rückgängig machen. 
Wenn du dir z.B. ein Moped kaufst, das dein ganzes Monatseinkommen kostet, benötigst du dafür die Zustimmung deiner Eltern. 

Ab 18 Jahren: voll geschäftsfähig

Ab deinem 18. Geburtstag bist du volljährig – also voll geschäfts- und deliktsfähig. Das heißt, du bist zum Abschluss sämtlicher Geschäfte und Verträge berechtigt. Deine Eltern müssen nun weder eine Zustimmung dazu geben, noch gibt es die Möglichkeit, dass das Geschäft wieder rückgängig gemacht wird, nur weil es schlecht für dich war. Nun haftest du ganz persönlich für dein Tun. 

Bankgeschäfte – das musst du beachten

Jugendliche sollen als Zielgruppe von Banken, mit traumhaften Konditionen und Gratisaktionen, als dauerhafte Kundinnen und Kunden gewonnen werden. 

Für die Bankgeschäfte von Jugendlichen gibt es strenge gesetzliche Vorschriften.
Jugendkonten sind kostenlos, allerdings können Spesen etwa für Barabhebungen oder Kontoschließung anfallen. Gesetzlich kannst du ohne Zustimmung deiner Erziehungsberechtigten ein Konto eröffnen, jedoch wird dies bei den Banken unterschiedlich gehandhabt.

Tipps

  • Nutze Dauer-, Abbuchungsaufträge oder Einzugsermächtigungen für regelmäßige Zahlungen. Sie sind meist kostenlos im Gegensatz zu Bareinzahlungen.
  • Vermeide Barabhebungen am Bankschalter.
  • Wenn Eltern Einblick in die Finanzen ihrer Kinder nehmen möchten, benötigen sie eine Zeichnungsberechtigung.
  • Wird eine Bankomatkarte genutzt, solltest du das Kartenlimit entsprechend deiner Bedürfnisse individuell vereinbaren.

Leasing

Heutzutage kann man schon fast alles leasen. Ein Gegenstand der sehr häufig geleast wird, ist das Auto. Leasing [engl. to lease - mieten, pachten] ist dabei eine Finanzierungsform, bei der etwas gemietet wird.

Ein Beispiel: Das Leasinggut (Auto) wird vom Autohaus der Autokäuferin oder dem Autokäufer gegen Zahlung eines bestimmten (meist monatlichen) Betrages zur Nutzung überlassen.
Im Vergleich zum Kredit trittst du als Mieterin oder Mieter, und nicht als Eigentümerin oder Eigentümer auf, wobei aber für dich die gleichen Pflichten wie bei einem Kredit bestehen. Das heißt die Leasingraten müssen auch dann weiter bezahlt werden, wenn das geleaste Auto zerstört oder gestohlen wurde. Du haftest auch für den Wiederverkaufswert (vereinbarter Restwert) bei der Rückgabe des Fahrzeuges am Ende des Leasingvertrages.
 

Leasing ist sinnvoll, wenn...

  • du nach einem bestimmten Zeitraum wieder auf ein neues Auto umsteigen willst.
  • das Leasingunternehmen günstige Service- und Versicherungsverträge anbieten kann (Abschluss einer Kaskoversicherung ist Pflicht).
  • du dir sicher bist, den vereinbarten Leasingvertrag in seiner Laufzeit durchzuhalten. Eine vorzeitige Beendigung ist nämlich teurer als ein Konsumkredit.
  • du über ein kontinuierliches Einkommen verfügst und dieses nicht durch einkommensschwächere Zeiten unterbrochen wird (z.B. Bundesheer oder Zivildienst).

Deine Finanzen im Überblick - Haushaltsbilanz

Wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist, hast du ein Problem. Um ein Gefühl für die laufenden Ausgaben zu bekommen, eignet sich die Führung eines Haushaltsbuches. Das ist eine Gegenüberstellung aller Einnahmen und Ausgaben, die du im Monat hast. Es dauert nicht lange und kann dir dabei helfen, den Überblick zu behalten, wie viel Geld dir noch zur freien Verfügung übrig bleibt.

Tipp

Weitere Möglichkeiten zum Aufbessern des Taschengeldes bieten Ferial- oder Nebenjobs. Die Ferialjobbörse des JugendService ist jedes Jahr mit vielen Angeboten neu befüllt. 
 

Wenn du sonst noch Fragen hast oder Infos brauchst, melde dich im JugendService in deiner Nähe!

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