Zweiter Bildungsweg: Beihilfen und Förderungen

Das Bildungskonto ist eine Förderung des Landes OÖ. Grundsätzlich werden die Kurskosten für berufsorientierte Weiterbildungen und Umschulungen gefördert. Beachte, dass diese Weiterbildungen innerhalb eines Jahres nach Abschluss beruflich anzuwenden und nachzuweisen sind!

Folgende Personen können einen Antrag stellen: 

• Berufstätige in einem aufrechten Arbeitsverhältnis (bereits ab geringfügiger Beschäftigung!)
• Bezieher:innen von Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe
• Selbständige, Ein-Personen-Unternehmen
• Freie Dienstnehmer:innen, Bezieher:innen von Kinderbetreuungsgeld und Wiedereinsteiger:nnen, 

deren Hauptwohnsitz zu Kursbeginn in Oberösterreich liegt.

Für weitere Informationen über Voraussetzungen und Antragstellung oder Detailauskünfte wende dich am besten direkt an die zuständige Stelle des Landes OÖ:

Amt der Oö. Landesregierung
Direktion Kultur und Gesellschaft
Abteilung Gesellschaft
Bahnhofplatz 1
4021 Linz
Telefon: 0732/7720-14900
E-Mail: bildungskonto(at)ooe.gv.at

Bildungskonto und Anmeldeformular

Familienbeihilfe kann bis zum 24. Lebensjahr (unter gewissen Voraussetzungen bis zum 25. Lebensjahr) beim Finanzamt beantragt werden. Für Berufstätige ist auch hier die Zuverdienstgrenze von € 15.000 (Stand: 01/2024) im Jahr zu beachten! Wird diese Grenze überschritten, ist jener Betrag an Familienbeihilfe zurückzuzahlen, um den die Einkommensgrenze überschritten wurde. Bei der Einkommensgrenze handelt es sich um die Bemessungsgrundlage zur Lohn- bzw. Einkommenssteuer, d.h. ohne Sozialversicherungsbeiträge, sowie ohne 13. und 14. Monatsgehalt (Urlaubs- und Weihnachtsgeld). Lehrlingseinkommen, Waisenpensionen und Waisenversorgungsgenüsse erhöhen das zu versteuernde Einkommen nicht.

Volljährige, für die ein Anspruch auf Familienbeihilfe besteht, können beim Finanzamt beantragen, dass die Familienbeihilfe direkt auf ihr eigenes Girokonto überwiesen wird. Da dieser Anspruch aus steuer- und unterhaltsrechtlichen Gründen von den Eltern abgeleitet wird, muss die anspruchsberechtige Person (in der Regel Mutter oder Vater) der Direktauszahlung auf dem Antragsformular zustimmen. 

Konkrete Fragen werden beim zuständigen Wohnsitzfinanzamt beantwortet.
 

Die Beihilfe steht dir zu, wenn du 

• eine höhere Schule für Berufstätige besuchst und 
• dich durch eine berufliche Tätigkeit mindestens ein Jahr selbst erhalten hast und
• dich zur Vorbereitung auf die abschließende Prüfung (Vor- oder Hauptprüfung) gegen Entfall der Bezüge beurlauben hast lassen oder nachweislich die Berufstätigkeit vollständig aufgegeben hast.

Du bekommst die Beihilfe für höchstens 6 Monate vor der Reifeprüfung. Bei Bedarf können auch Teilbeträge ausgezahlt werden, sofern die Prüfungsvorschrift die Ablegung der mündlichen Reifeprüfung in Teilen zu verschiedenen Terminen vorsieht. Wenn du zum Beispiel Arbeitslosengeld, Weiterbildungsgeld oder ähnliches beziehst, dann vermindert sich die besondere Schulbeihilfe. 

Mehr Informationen zur Höhe und Antragstellung auf der Seite des Bundesministeriums unter Punkt 3.
 
Die Beantragung erfolgt bei der zuständigen Schülerbeihilfenbehörde. Antragsformulare gibt es in der Direktion der jeweiligen Schule oder online mittels ID Austria.

Die Höhe der besonderen Schulbeihilfe erfährst du über den Beihilfenrechner der Arbeiterkammer.

Erwachsene, die bis vor Vollendung ihres 35. Lebensjahres eine Schulausbildung begonnen haben, können eine Schul- und Heimbeihilfe beantragen. Dies gilt auch, wenn du einen Schulabschluss nachholen möchtest. Die Altersgrenze von 35 Jahren erhöht sich um ein weiteres Jahr für jedes volle Jahr, indem du dich länger als vier Jahre zur Gänze selbst erhalten hast. 

Heimbeihilfe kannst du dann beantragen, wenn du außerdem an einem anderen Wohnort als deine Eltern wohnst. Der Weg zu deinen Eltern muss so lang sein, dass eine tägliche Hin- und Rückfahrt nicht möglich ist. Wenn du Heimbeihilfe beziehst, bekommst du zusätzlich einen Fahrtkostenzuschuss.  

Die Beantragung erfolgt bei der zuständigen Schülerbeihilfenbehörde. Antragsformulare gibt es in der Direktion der jeweiligen Schule oder online mittels ID Austria.

Mehr Informationen zur Höhe und Antragstellung auf der Seite des Bundesministeriums.
 

Diese findest du auf unserer Seite Beihilfen für Studierende

An einigen Universitäten gibt es Studienabschlussstipendien für berufstätige Studierende, die Studiengebühren bezahlen müssen. Informiere dich bei deiner Uni, ob du Anspruch auf ein solches Stipendium hast. Mehr Infos dazu

Studierende in besonderen finanziellen Notlagen können unter bestimmten Umständen eine einmalige Unterstützung aus dem ÖH-Sozialfonds erhalten. Mehr Informationen, Vergaberichtlinien und Antragsformular 

Mit der Bildungskarenz kann man eine berufliche Auszeit nehmen, um sich weiterzubilden. Dafür musst du in erster Linie ein aufrechtes Arbeitsverhältnis haben und dein/e Arbeitgeber:in muss damit einverstanden sein, dich für die Dauer (maximal 12 Monate innerhalb von 4 Jahren) deiner Bildungskarenz freizustellen.

Bei einer Bildungsteilzeit kannst du deine Arbeitszeit (maximal 50 %) reduzieren, um dich weiterzubilden. Für die wegfallenden Stunden bekommst du dabei einen Lohnersatz. Gerade, wenn dein Verdienst nicht so hoch ist, ist die Bildungsteilzeit im Vergleich zur Bildungskarenz finanziell attraktiver. In Bildungsteilzeit kannst du für maximal 24 Monate innerhalb von 4 Jahren gehen. 

Du kannst dich nicht entscheiden? Kein Problem, ein einmaliger Wechsel von Bildungskarenz zu Bildungsteilzeit oder umgekehrt ist möglich.

Mehr Informationen zur Bildungskarenz
Mehr Informationen zur Bildungsteilzeit

Zuständig für die Abwicklung ist deine regionale AMS-Geschäftsstelle.
 

Das Fachkräftestipendium ist speziell für Erwachsene, die in einem Beruf mit Fachkräftemangel eine Ausbildung machen wollen und in den letzten 15 Jahren mindestens 4 Jahre beschäftigt waren. Informationen zu Voraussetzungen, Höhe, Ausbildungsliste 

Zuständig für die Abwicklung ist deine regionale AMS-Geschäftsstelle. 

Das Pflegestipendium ist eine Beihilfe speziell für bestimmte Ausbildungen im Bereich der Pflege. Die Voraussetzungen sind:

1. Du bist arbeitslos oder für die Dauer der Ausbildung karenziert und möchtest eine dieser Ausbildungen absolvieren:
   
   Pflegeassistenz-Ausbildung (Schule/Lehrgang, Vollzeit/Teilzeit)
   Pflegefachassistenz-Ausbildung (Schule/Lehrgang, Vollzeit/Teilzeit)
   Ausbildung Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege (Schule; auch verkürzt)
   Schule für Sozialbetreuungsberufe (2 Jahre, Fachprüfung)
   Schule für Sozialbetreuungsberufe (berufsbegleitend, Fachprüfung)
   Schule für Sozialbetreuungsberufe (3 Jahre, Diplomprüfung)
   Schule für Sozialbetreuungsberufe (berufsbegleitend, Diplomprüfung)
   
   und
    
2. das Ende deiner Ausbildungspflicht (bis zum 18. Lebensjahr) liegt zum Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns mindestens zwei Jahre zurück 
   
   und
    
3. du hast einen Ausbildungsplatz im Rahmen einer Arbeitsstiftung, einer Arbeitsplatznahen Qualifizierung oder einer Aus- und Weiterbildung oder du willst vom Fachkräftestipendium auf ein Pflegestipendium wechseln.

Neben der Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes werden auch die Ausbildungskosten komplett übernommen. 
Weitere Infos, FAQs, Antrag

Gefördert werden noch nicht abgeschlossene wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten von österreichischen Wissenschafter:innen bzw. Künstler:innen, die nicht älter als 40 Jahre sind. Ausnahmen: Bewerber:innen, die nachweislich ihre schulische oder akademische Ausbildung im Zuge des zweiten Bildungsweges absolviert haben.
Kontakt und Informationen