Kettenbriefe
Kettenbriefe gab es schon immer
Kettenbriefe sind keine Erfindung des Internet-Zeitalters. Schon im 20. Jahrhundert wurden sie auf dem Postweg als Briefe verschickt. Der elektronische Weg mittels Email ließ deren Zahl dann jedoch rasant ansteigen. Heutzutage geschieht der Versand fast ausschließlich über soziale Netzwerke (meist WhatsApp). Oft tauchen sie in Wellen auf (zB. zu Schulbeginn) oder orientieren sich an aktuellen Themen und es handelt sich bei ihnen ausschließlich um Hoaxes.
So erkennst du einen Kettenbrief
Du sollst den Kettenbrief an eine bestimmte Anzahl an Personen oder „möglichst viele“ verschicken.
Die Weiterleitung muss innerhalb von x Tagen oder Stunden oder zB bis Mitternacht des aktuellen Tages erfolgen
Da diese Kettenbriefe oft durch verschiedene Übersetzungsprogramme wandern oder abschnittsweise kopiert und zusammengefügt werden, enthalten sie meistens zahlreiche Fehler.
Meistens treten Kettenbriefe in Zusammenhang mit bestimmten Ereignissen (Schulbeginn, Ostern, Halloween etc.) auf.
Je nach Inhalt wird durch die Weiterleitung die Abwendung einer Gefahr oder das Eintreten eines tollen Ereignisses (z.B.: Reichtum) versprochen – bzw. das Gegenteil beim Ignorieren der Aufforderung.
Manchmal wird auf eine dubiose Internetseite oder ein gefaktes YouTube-Video verwiesen um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Die beliebtesten Arten von Kettenbriefen
Ob eine schlimme Krankheit oder der Tod, Warnung vor Viren/Schadsoftware oder der „Besuch“ von Geistern - Ziel ist die schnelle Verbreitung der Nachricht.
Diese Exemplare greifen oft Themen auf, die verängstigen sollen und in bestimmten Medien zu finden sind. Diese richten sich meist gegen bestimmte Personengruppen wie politisch Andersdenkende, AsylwerberInnen etc. Reißerische Aufmachung und aus dem Zusammenhang gerissene dramatische Bilder sind oft Teil dieser Kettenbriefe.
Diese Art verbreitet sich besonders schnell, wobei mit verschiedensten Bedrohungen gespielt wird: der eigene oder der Tod geliebter Menschen oder das Erscheinen eines Monsters. Gerade hier wird oft mit „Beweisen“ in Form von Videos auf YouTube gearbeitet (Momo, Teresa Figaldo, Slenderman).
Sehr beliebt sind auch Nachrichten, die vor einer bevorstehenden Gebührenerhöhung oder der Löschung des Socia-Media-Accounts warnen.
Aufrufe zu witzigen Aktionen und/oder flashmobartigen Events sind oft bei Schülerinnen und Schülern sehr beliebt. Dabei geht es um das Tragen eines bestimmten Outfits oder die Durchführung einer gemeinsamen Aktivität zu einer ganz bestimmen Zeit.
Diese Nachrichten sind klassische Internetfallen der Kategorie „Clickbaiting“ (engl. bait = Köder). Sie enthalten einen Internetlink hinter dem sich nicht der zB. versprochene Gutschein sondern Schadsoftware verbirgt.