Psychische Erkrankungen & Mental Health
Krise - Wenn die Seele das Gleichgewicht verliert
Eine Krise kann zu jeder Zeit auftreten und gehört zum Leben dazu.
Sie zeigt sich,
- wenn du durch eine Situation überfordert bist,
- wenn du nur schwer alleine damit fertig wirst,
- wenn es für dich unterstützend ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wie erkenne ich eine Krise?
Es gibt unterschiedliche Merkmale, an denen du eine Krise erkennen kannst. Häufige Anzeichen sind:
- Gefühl von Mutlosigkeit
- depressive Verstimmung
- Rückzug
- Antriebslosigkeit, Gefühl der Gelähmtheit
- Angst, Trauer, Wut
- in sich gekehrt sein
- gereiztes, aggressives Verhalten
- Gedanken und Gefühle, die fremd oder verkehrt für dich wirken und von anderen nicht nachempfunden werden können
Krisen als Chance?
Krisen bedeuten Wendepunkte im Leben, die eine Veränderung und Neuorientierung möglich machen. Neue Lebensziele können entstehen. Hier eine kleine Anleitung, wie du eine Krise bewältigen kannst, damit du gestärkt daraus hervorgehst:
Gesteh dir ein, dass du in eine Krise geraten bist und versuche, dich jemandem anzuvertrauen. Im Idealfall sind das eine Freundin bzw. ein Freund, die Eltern oder andere Bezugspersonen, die verständnisvoll zuhören können. Trau dich, professionelle Hilfe in Beratungsstellen oder bei einer Ärztin oder einem Arzt in Anspruch zu nehmen!
Was auch immer du fühlst – Verzweiflung, Zorn, Angst, Trauer, Hass – es ist in Ordnung. Du darfst diese Gefühle auch zeigen und ausleben. Wichtig ist, dass du die richtige Form findest, die weder dir noch Mitmenschen schadet.
Sei zuversichtlich, dass sich eine Lösung finden wird. Lass dich bei der Suche nach Lösungen unterstützen.
Versuche, dir auch in schwierigen Zeiten Gutes zu tun, um aus dem Tief wieder herauszukommen. Musik hören, lesen, Sport, mit Freunden ausgehen, bewusst entspannen... es gibt unendlich viele Möglichkeiten!
Für Rat und Unterstützung kannst du dich ganz einfach an unsere anonyme und vertrauliche Onlineberatung wenden!
Resilienz – die psychische Widerstandsfähigkeit
Alle Menschen erfahren schwierige Situationen in ihrem Leben. Jedoch sind die Reaktionen und der Umgang damit ganz unterschiedlich. Wie kommt das?
Jeder Mensch hat unterschiedliche Risiko- und Schutzfaktoren im Leben, die sich auf den Umgang mit Herausforderungen auswirken.
Risikofaktoren
Risikofaktoren sind Dinge, die es wahrscheinlicher machen, zum Beispiel an einer Krankheit zu erkranken. Dazu gehören Dinge wie:
- Vorerkrankungen
- Stress
- finanzielle Sorgen
- ein geringer Selbstwert
Schutzfaktoren
Gleichzeitig gibt es noch die Schutzfaktoren, die helfen, negative Dinge abzuwehren oder besser mit ihnen umzugehen. Das sind zum Beispiel:
- gute Beziehungen (familiärer Rückhalt oder gute Freundschaften)
- körperliche Gesundheit
- ein sicherer Arbeitsplatz
- ein gutes Selbstbewusstsein
- positive Erfahrungen
Hier erfährst du, wie du deine Widerstandsfähigkeit stärken kannst.
Wie kommt es zu psychischen Erkrankungen?
Grundsätzlich kann jeder Mensch psychisch erkranken, genauso wie jeder körperlich erkranken kann. Unter einer psychischen Erkrankung versteht man belastende und von der Norm deutlich abweichende Veränderungen im Denken, Fühlen, Verhalten oder der Wahrnehmung eines Menschen. Dazu gehören z.B. Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen.
Bist du in einer belastenden Situation, greifst du unbewusst auf deine Schutzfaktoren und Ressourcen zurück. Werden die Belastungen allerdings zu hoch und du kannst sie nicht mehr abwehren, so kann deine psychische Gesundheit beeinträchtigt werden.
Das erklärt, wieso nicht alle Menschen in derselben Situation erkranken – manche haben einfach mehr Schutzfaktoren, auf die sie zurückgreifen können. Daraus kann man auch erkennen, dass du, wenn du psychisch erkrankst, nicht „selbst schuld“ daran bist. Es herrscht ein Ungleichgewicht an Schutz- und Belastungsfaktoren, das zu dieser Erkrankung beiträgt. In so einer Situation ist es wichtig, dass du dir Hilfe und Unterstützung von außen holst. So rekrutierst du sozusagen zusätzliche Ressourcen und stellst das Gleichgewicht wieder her.
Wer hilft?
Wenn dir Selbsthilfe und Hilfe im privaten Netz der Familie oder im Freundeskreis nicht mehr helfen, kommt irgendwann der Tag, an dem du zum ersten Mal darüber nachdenkst, dir externe Hilfe zu suchen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Problem einer psychotherapeutischen Behandlung bedarf, kannst du als ersten Schritt deinen Hausarzt, eine psychosoziale Beratungsstelle in deiner Nähe oder das JugendService kontaktieren.
Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich aussehen:
- unbefriedigende Situation in Beziehungen, Schule oder im Job
- Lebenskrise & Probleme
- Essstörung, Ängste, Depressionen, Panikattacken
Psychotherapie
Gehst du wegen eines seelischen oder körperlichen Leidens zur Psychotherapie, ist das genauso normal wie aufgrund einer Krankheit eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Denn dort bekommst du konstruktive Hilfe und professionelle Unterstützung.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Ziel einer Psychotherapie ist es, die Symptome, Verhaltensstörungen oder Probleme, die dich in die Therapie geführt haben, ausreichend zu verändern und Lösungsmöglichkeiten finden zu können, die für dich funktionieren.
Eine Besserung der Symptome tritt manchmal schon nach wenigen Sitzungen ein, manchmal braucht man mehr Geduld und Durchhaltevermögen.
Kann ich mir Psychotherapie überhaupt leisten?
Richtwerte für die Kosten einer Therapieeinheit liegen zwischen 70 und 100 Euro. Es gibt für Jugendliche einige Beratungsstellen, die kostenlos Psychotherapie anbieten. Manche Therapeutinnen und Therapeuten haben sozial gestaffelte Preise, sodass eine Stunde für dich nicht mehr kostet als eine Nachhilfestunde. Die Clearingstelle für Psychotherapie unterstützt dich bei der Suche nach einem kostenlosen Psychotherapieplatz.
Das Angebot von „Gesund aus der Krise“ richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis inklusive 21 Jahre. Bei Fragen dazu kannst du dich auch an das JugendService in deiner Nähe wenden.
Was ist der Unterschied zwischen Psychologe, Psychiater und Psychotherapeut?
Die folgende Auflistung hilft dir, einen Überblick über Fachpersonen und deren Angebote für Menschen mit psychischen Belastungen oder Erkrankungen zu bekommen:
Psychologinnen und Psychologen haben ein Studium der Psychologie absolviert und dürfen ohne weitere Zusatzausbildung keine psychisch erkrankten Menschen behandeln bzw. nicht im klinischen Bereich tätig werden.
Diese Berufsgruppe hat ein Psychologiestudium als Basisausbildung und in der Folge eine darauf aufbauende Berufsausbildung absolviert. Ihre Aufgabengebiete umfassen Beratung sowie Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen.
Psychotherapie ist ein Heilverfahren zur Behandlung von psychischen, psychosozialen oder psychosomatischen Leidenszuständen. Im Rahmen regelmäßiger Gespräche mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin soll die Verbesserung des psychischen Gesundheitszustandes herbeigeführt werden. Die Psychotherapie-Ausbildung ist gesetzlich geregelt und für Menschen aus verschiedensten Grundberufen zugänglich.
Psychiaterinnen und Psychiater sind Ärzte bzw. Ärztinnen, die im Anschluss an ihr Medizinstudium die Facharztausbildung in Psychiatrie absolviert haben. Ihre Aufgabengebiete umfassen die Diagnostik und Behandlung von psychischen Leidenszuständen und Erkrankungen. Diese Berufsgruppe ist für die Behandlung mit Medikamenten sowie die Überprüfung der Wirkung und Nebenwirkungen zuständig.
...oder Beratung bekommst du direkt im JugendService in deiner Nähe. Oder nutze unsere anonyme Onlineberatung.
Hilfe rund um die Uhr
Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung für Kinder und Jugendliche; Tel.: 147 Web: www.rataufdraht.at
Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung; Tel.: 142 Web: www.telefonseelsorge.at
Telefon- und E-Mailberatung sowie mobile Einsätze; Tel.: 0732 21 77 Web: www.krisenhilfeooe.at
Was tun, wenn Freunde betroffen sind?
Psychische Belastung: Was tun?
Was kannst du tun, wenn es dir oder einer Freundin/einem Freund schlecht geht? Was sind überhaupt Anzeichen für psychische Belastung, und an wenn kann man sich wenden?Broschüren
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Ich schaff das! Von Stress, Druck & CoInfos zum Thema psychische Gesundheit, Self-care & Entspannung, Anti-Stress-Tipps für den Alltag sowie Infos zu Beratungsstellen und Therapie.
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Wenn das Leben Angst macht - LeporelloMacht Angst Sinn? Was sind Angststörungen und was kann man tun, wenn man betroffen ist? Folder mit Infos, Unterstützungsangeboten und Tipps, was man bei akuter Angst tun kann.
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Selbstverletzendes Verhalten - LeporelloWas kann man unternehmen, wenn man selbst betroffen ist oder SVV bemerkt? In unserem Folder gibt es Tipps und Infos.
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Schlaf gut! - LeporelloWir verschlafen ein Drittel unseres Lebens – und das ist auch gut so! Was kann man tun, wenn Sorgen und Gedanken wachhalten? Folder mit Infos zu Schlaf und Schlafstörungen sowie Tipps für einen erholsamen Schlaf.
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Jung & XundAnregungen zu psychischer Gesundheit sowie Tipps und Tricks für eine ausgewogene Ernährung, Entspannung und ausreichend Bewegung.
- Infos rund um Körper und Psyche
- Zehn Schritte für ein psychisches Wohlbefinden
- Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter
- PROGES - Wir schaffen Gesundheit (ehem. PGA) - Psychotherapie
- Folder "Gemeinsam" Gruppenangebot für Jugendliche von 12-18 (KiJA OÖ, PROGES)
- #visible - für Kinder mit psychisch erkrankten Eltern
- istokay.at - Selbsthilfe-Programm für Jugendliche
- Rainbows-youth - Unterstützung für Jugendliche bei Trennung/Scheidung oder bei Trauer
- start.box - Zentrum für psychische Gesundheit junger Menschen - pro mente OÖ
- Gesund aus der Krise - Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stärken
- Verein Seelenpflaster - Therapiekostenersatz für Kinder und Jugendliche von 0 - 18 Jahren