Tattoo & Piercing: Das musst du beachten
Ab wann darfst du dich tätowieren oder piercen lassen?
Es ist gesetzlich genau geregelt, ab welchem Alter du ein Tattoo oder ein Piercing haben darfst. Beim Piercing musst du mit Zustimmung deiner Eltern mindestens 14 Jahre alt und beim Tattoo mit Zustimmung mindestens 16 Jahre alt sein. Folgendes ist im Vorfeld erforderlich:
- schriftliche Zustimmung je nach Alter von dir oder deinen Erziehungsberechtigten
- Aufklärung im Tattoo- und Piercingstudio über Nachbehandlungen und Risiken wie z.B. Allergien, Narbenbildungen, Entzündungen etc. Auch hier gibt es eine schriftliche Bestätigung.
Manche Studios haben eine eigene Hausordnung, in welcher sie eigene Regeln festlegen und diese dürfen auch strenger als das Gesetz sein. Daher kann es vorkommen, dass Studios aufgrund ihrer Hausordnung Minderjährige grundsätzlich nicht piercen oder tätowieren.
Piercing
- Unter 14 Jahren? Piercen ist verboten.
- Zwischen 14 und 18 Jahren alt? Dann brauchst du die Zustimmung deiner Eltern für bestimmte Piercings. Kann man davon ausgehen, dass die gepiercte Stelle innerhalb von 24 Tagen abheilt, ist keine Zustimmung nötig (z.B. Bauchnabelpiercing). Am besten redest du trotzdem vorher mit deinen Eltern darüber.
- Das Dehnen der Ohrlöcher, um Piercingschmuck („Tunnel“ oder auch „Plugs“ genannt) zu tragen, ist ab 14 Jahren erlaubt.
Tattoo
Das Tätowieren ist ab Vollendung des 16. Lebensjahres erlaubt. Bis du dein 18. Lebensjahr erreicht hast, aber nur mit schriftlicher Einwilligung deiner Eltern bzw. Erziehungsberechtigten!
Risiken und Gefahren, die du beachten solltest
Es gibt einige Risiken, die beim Stechen eines Tattoos oder Piercings auftreten können:
- allergische Reaktionen bzw. Abwehrreaktionen deines Körpers
- Verletzungen
- Entzündungen
- Infektionen
Das Entfernen eines Tattoos ist langwierig, schmerzhaft und sehr teuer. Überlege dir also dein Motiv und die Körperstelle sehr gut, da du es dein Leben lang trägst. Warte vielleicht einige Zeit, von der Idee des Motives bis zur Durchführung. So kannst du sicherstellen, dass du keine Entscheidung triffst, die du später möglicherweise bereust und nur schwer rückgängig machen kannst.
Selbst wenn du ein Tattoo entfernen lassen kannst, bleiben in manchen Fällen Schatten in der Haut oder eine Art „Rest-Tattoo“ bzw. Vernarbungen zurück. Auch wenn du dich von deinem Piercing trennst, wird eine kleine Narbe zurückbleiben.
Nimm dir also ruhig Zeit und entscheide dich erst, wenn du dir ganz sicher bist.
Tipp
Andere Länder, andere Standards – sei vorsichtig bei Tattoos im Urlaub, aber auch bei zu günstigen oder unseriösen Angeboten!
Tattoo- und Piercingstudios – Allgemeine Info
Tattoo- und Piercingstudios gehören in Österreich zum Gewerbe der Fußpflege, Kosmetik und Massage. Um dieses Handwerk ausüben zu dürfen, benötigen Personen in Österreich einen entsprechenden Gewerbeschein. Dafür muss eine dreijährige Ausbildung (Lehrgang) absolviert und eine Prüfung abgelegt werden. Ausgebildete Tätowiererinnen und Tätowierer bzw. Piercerinnen und Piercer haben medizinisches Grundwissen und kennen sich mit den Körperteilen aus, die sie schmücken sollen.
Wie du seriöse Studios erkennst
Seriöse Studios
- sind gut beleuchtet und sauber.
- halten die Hygienevorschriften sowie medizinische Standards ein.
- haben die rechtlichen Bestimmungen sowie den Gewerbeschein ausgehängt.
Damit alles sauber abläuft - Hygienevorschriften
Tätowier- und Piercingstudios unterliegen strengen Auflagen und Kontrollen, wobei gewisse Hygiene- und Gesundheitsstandards befolgt werden müssen. Wie findest du ein gutes Studio?
- Frag in deinem Freundes- und Bekanntenkreis nach, ob dir jemand ein gutes Studio mit viel Erfahrung weiterempfehlen kann.
- Besuche mehrere Studios, mach dir ein Bild vor Ort und schaue, ob du dich dort wohlfühlst.
- Informiere dich, welche Hygienevorschriften Tattoo- und Piercingstudios einhalten müssen.
- Achte darauf, dass alle deine Fragen genau beantwortet werden.
- In einem professionellen Studio werden die Hygienevorschriften exakt eingehalten und du wirst nach deinem allgemeinen Gesundheitszustand und nach Allergien gefragt.
Liste von Tattoo- und Piercingstudios
Die Landesinnung der Fußpflege, Kosmetik und Massage verfügt über eine Liste von Tattoo- und Piercingstudios in Oberösterreich, die einen genehmigten Gewerbeschein haben: Branchenbuch der WKO
Tipp
Informiere dich vor einem Tattoo oder Piercing genau über Risiken und mögliche Folgen! Überlege dir das Motiv bzw. die Körperstelle sehr gut - vor allem im Hinblick auf deine Berufswahl.
Obwohl unsere Gesellschaft immer toleranter gegenüber Körperschmuck wird, gibt es oft noch Vorurteile oder Missverständnisse.
Nachbehandlung - die Pflege danach
Jede Hautverletzung kann zu Infektionen führen. Sollten Probleme nach dem Tätowieren oder Piercen auftreten, kontaktiere gleich das Tattoo- bzw. Piercingstudio, in dem du warst oder hole ärztlichen Rat ein.
Du kannst den Heilungsprozess unterstützen und beschleunigen, indem du einige Punkte beachtest:
Piercing - Nachbehandlung
So unterstützt du die Abheilung deines neuen Piercings:
- Lass das Piercing in Ruhe. Drehen, herumspielen, warme Temperaturen und Schmutz verlängern die Heilungszeit.
- Nach dem Piercen darfst du für 24 Stunden kein Vollbad nehmen. Verzichte auch in den ersten Wochen auf Besuche im Schwimmbad, in der Sauna und im Solarium sowie auf viel Sport. Durch das Schwitzen können Bakterien in die Wunde gelangen.
- Frisch gepiercte Stellen dürfen nicht mit Seife in Berührung kommen.
- Wasche dir die Hände, bevor du das Piercing berührst und halte es sauber und trocken.
- Verwende keine Salben. Dadurch wird ein Nährboden für Bakterien geschaffen.
- Bei Piercings im Mundbereich solltest du auf Rauchen und Küssen sowie auf Oralsex verzichten. Milchprodukte sollten wegen der Milchsäurebakterien vermieden werden, außerdem auch scharfes oder zu heißes Essen.
- Verwende bei Brust- und Bauchnabelpiercings wasserdichte Pflaster. Die Wunde 3 Mal täglich mit speziellen Mitteln (z.B. Octenisept) desinfizieren.
- Erneuere das Wundpflaster täglich. Spüle den Stichkanal und reinige den Schmuck mit Alkohol vor dem Wiedereinsetzen.
- Nach ca. 4 bis 6 Wochen ist die Wunde verheilt. Die um die Wunde gebildete Haut ist aber erst nach etwa 6 Monaten so widerstandsfähig wie vor dem Piercen.
Tattoo - Nachbehandlung
So behandelst du dein Tattoo richtig nach und unterstützt eine gute Abheilung:
- Entferne die Schutzfolie um das Tattoo nach ca. 2-3 Stunden und wasch die Tätowierung mit klarem Wasser (keine Seife oder Duschgel verwenden) ab. Tupfe danach das neue Tattoo vorsichtig mit einem Handtuch ab, nicht abrubbeln!
- Creme das Tattoo 2 bis 3 Mal am Tag mit einer Pflegecreme ein und lass möglichst viel Luft an die Haut. Nach etwa 2 Wochen sollte alles verheilt sein.
- Wichtig: Kratze auf keinen Fall, auch wenn es juckt! Es könnten Farbpigmente entfernt oder Narben gebildet werden. Bei Juckreiz kann es helfen, wenn du dir mit der flachen Hand leicht auf die juckende Tätowierung klopfst.
- Wenn du gerne Sonnenbäder nimmst, decke das frische Tattoo mit einem Handtuch ab. Besuche im Schwimmbad, in der Sauna oder im Solarium solltest du in den ersten Wochen vermeiden.
Bei Fragen und Unklarheiten schau im JugendService in deiner Nähe vorbei!
Broschüren
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Tattoo und PiercingYanis, Ruby und Sam sind Freunde und interessieren sich für Tattoos und Piercings. Begleite die drei durch dieses Heftchen mit Infos über Rechtliches, Tipps für die Auswahl des passenden Studios, Heilungsprozess und mehr. (4 MB)