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Geld & Schulden

Der richtige Umgang mit Geld ist manchmal gar nicht so einfach. Du willst deine Finanzen im Griff behalten, Schulden vermeiden und dich im Finanzdschungel zurechtfinden? Das JugendService hat die wichtigsten Infos für dich.
Person, die Geld aus ihrer Brieftasche herausnimmt

Allgemeine Tipps zum Umgang mit Geld

Grundsätzlich solltest du im Umgang mit Geld Folgendes beachten:

  • Behalte den Überblick über dein verfügbares Kapital. Eine Haushaltsbilanz (Infos weiter unten auf der Seite) kann dir dabei helfen.
  • Gib nie mehr aus, als du im selben Zeitraum einnimmst. Wenn du dir etwas noch nicht leisten kannst, dann warte noch und spare darauf.
  • Überlege dir vor einem Kauf, ob du das Gekaufte auch wirklich (sofort) brauchst. Wenn du noch einmal darüber schläfst, hast du Zeit dir zu überlegen, ob du dieses wirklich haben willst.
  • Bezahle möglichst in bar, so hast du mehr Kontrolle über die Ausgaben.
  • Wenn du online einkaufst oder mit Kreditkarte (nur für Volljährige), mach dir eine Aufstellung deiner Ausgaben, um keine bösen Überraschungen am Monatsende zu erleben.
  • Bevor du etwas kaufst, vergleiche Preise – oft kannst du so richtig viel Geld sparen!
  • Plane regelmäßige Ausgaben (z.B. Handy) fix ein, damit du für diese immer das benötigte Geld zur Verfügung hast.

Geschäftsfähigkeit - Was bedeutet das?

Geschäftsfähigkeit ist die „Fähigkeit, durch eigenes Handeln Verpflichtungen einzugehen und Rechte zu erwerben”. In welchem Umfang du geschäftsfähig bist, richtet sich nach deinem Alter. Grundsätzlich gilt: Du darfst bis zu deinem 18. Geburtstag nur unter bestimmten Voraussetzungen Rechtsgeschäfte eingehen, damit du vor Nachteilen geschützt bist.

0 – 7 Jahre: nicht geschäftsfähig

Du darfst dir alleine Kleinigkeiten (zum Beispiel Zuckerl oder Wurstsemmeln) kaufen.

7 – 14 Jahre: zum Teil geschäftsfähig

Du darfst nur altersübliche Geschäfte eingehen, zum Beispiel CDs, Zeitschriften oder ein Buch kaufen.
Der Kauf eines Fernsehers, einer Spielkonsole oder eines Spieles ist nicht erlaubt. Findet der Kauf trotzdem statt, und deine Eltern sind damit nicht einverstanden, muss der Verkäufer oder die Verkäuferin die Ware wieder zurücknehmen.

14 – 18 Jahre: beschränkt geschäftsfähig

Du darfst selbständig über alle Sachen verfügen, die dir zur freien Verfügung überlassen worden sind (beispielsweise Taschengeld oder eigenes Einkommen), solange du deinen Unterhalt nicht gefährdest. Bei einer Gefährdung könnten deine Eltern das Geschäft wieder rückgängig machen. 
Wenn du dir zum Beispiel ein Moped kaufst, das dein ganzes Monatseinkommen kostet, können deine Eltern es dir auch nachträglich erlauben. Allerdings solltest du dabei bedenken, dass sie dann eventuell auch für deine Ausgaben aufkommen müssen, was zu Streitereien führen kann!

Ab 18 Jahren: voll geschäftsfähig

Ab deinem 18. Geburtstag bist du volljährig – also voll geschäfts- und deliktsfähig. Das heißt, du bist zum Abschluss sämtlicher Geschäfte und Verträge berechtigt. Deine Eltern müssen nun weder eine Zustimmung dazu geben, noch gibt es die Möglichkeit, dass das Geschäft wieder rückgängig gemacht wird, nur weil es schlecht für dich war. Nun haftest du ganz persönlich für dein Tun. Bei einem möglichen Fehlverhalten kannst du zum Beispiel geklagt werden.

Bankgeschäfte – das musst du beachten

Jugendliche sollen als Zielgruppe von Banken, mit traumhaften Konditionen und Gratisaktionen, als dauerhafte Kundinnen und Kunden gewonnen werden. 

Für die Bankgeschäfte von Jugendlichen gibt es strenge gesetzliche Vorschriften.
Jugendkonten sind kostenlos, allerdings können Spesen etwa für Barbehebung oder Kontoschließung anfallen. Gesetzlich kannst du ohne Zustimmung deiner Erziehungsberechtigten ein Konto eröffnen. Jedoch wird dies bei den Banken unterschiedlich gehandhabt.

Tipps

  • Nutze für regelmäßige Zahlungen Dauer-, Abbuchungsaufträge beziehungsweise Einzugsermächtigungen. Sie sind meist kostenlos im Gegensatz zu Bareinzahlungen.
  • Vermeide Barabhebungen am Bankschalter.
  • Wenn Eltern Einblick in die Finanzen ihrer Kinder nehmen möchten, benötigen sie eine Zeichnungsberechtigung.
  • Wird eine Bankomatkarte genutzt, solltest du das Kartenlimit entsprechend deiner Bedürfnisse individuell vereinbaren.

Leasing

Heutzutage kann man schon fast alles leasen. Die bekannteste Art etwas zu leasen ist das Auto.
Leasing – [engl. to lease - mieten, pachten] ist eine Finanzierungsform, bei der etwas gemietet wird.

Ein Beispiel: Das Leasinggut (Auto) wird vom Autohaus der Autokäuferin oder dem Autokäufer gegen Zahlung eines bestimmten (meist monatlichen) Betrages zur Nutzung überlassen.
Im Vergleich zum Kredit trittst du als Mieterin oder Mieter, und nicht als Eigentümerin oder Eigentümer auf, wobei aber für dich die gleichen Pflichten wie bei einem Kredit bestehen. Das heißt, die Leasingraten müssen auch dann weiter bezahlt werden, wenn das geleaste Auto zerstört oder gestohlen wurde. Du haftest auch für den Wiederverkaufswert (vereinbarter Restwert) bei der Rückgabe des Fahrzeuges am Ende des Leasingvertrages.
 

Leasing ist brauchbar, wenn...

  • du nach einem bestimmten Zeitraum wieder auf ein neues Auto umsteigen willst.
  • das Leasingunternehmen günstige Service- und Versicherungsverträge anbieten kann (Abschluss einer Kaskoversicherung ist Pflicht).
  • du dir sicher bist, den vereinbarten Leasingvertrag in seiner Laufzeit durchzuhalten. Eine vorzeitige Beendigung ist nämlich teurer als ein Konsumkredit.
  • du über ein kontinuierliches Einkommen verfügst und dieses nicht durch einkommensschwächere Zeiten unterbrochen wird (zum Beispiel Bundesheer oder Zivildienst)

Deine Finanzen im Überblick - Haushaltsbilanz

Wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist, hast du ein Problem. Um ein Gefühl für die laufenden Ausgaben zu bekommen, eignet sich die Führung einer Haushaltsbilanz. Das ist eine Gegenüberstellung von allen Einnahmen und Ausgaben, die du im Monat hast. Es dauert nicht lange und kann dir dabei helfen, den Überblick zu behalten, wie viel Geld dir noch zur freien Verfügung übrig bleibt.

Habe ich ein Recht auf Taschengeld?

In Österreich gibt es keine Gesetze, ob oder wie viel Taschengeld Kinder und Jugendliche bekommen müssen. Gesetzlich geregelt ist nur, dass Eltern für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen müssen (normalerweise in Form von Naturalien wie zum Beispiel Nahrung und Kleidung).

Eltern sollten jedoch Taschengeld zahlen. Eigenes, zur freien Verfügung stehendes Geld ist wichtig, um den Umgang damit lernen zu können.

Höhe des Taschengeldes

Letztendlich ist die Höhe des Taschengeldes eine Vereinbarung zwischen Eltern und Kind und abhängig vom Alter des Kindes und vom Einkommen der Eltern.

Richtwerte

(Stand 2023)
Alter Betrag Wann
6 - 8 Jahre € 0,50 bis € 2,- wöchentlich
8 - 10 Jahre € 2,- bis € 3,- wöchentlich
10 - 12 Jahre € 8,- bis € 14,- monatlich
12 - 14 Jahre € 12,- bis € 20,- monatlich
14 - 16 Jahre € 18,- bis € 35,- monatlich
16 - 18 Jahre € 30,- bis € 60,- monatlich
18 - 20 Jahre € 50,- bis € 80,- monatlich

Was ist, wenn dein Taschengeld mal nicht reicht?

Sollte das der Fall sein, dann überleg einmal, was der Grund dafür ist. Hast du dir das Geld dieses Mal einfach nicht gut eingeteilt oder waren vielleicht einige Sonderausgaben mehr, wie zum Beispiel Geburtstage?
Wenn du deine Eltern um Extrageld oder eine Erhöhung des Taschengeldes bitten willst, stellst du am besten eine Ausgabenliste auf. Je besser deine Argumente sind, umso besser sind auch deine Chancen auf eine Taschengelderhöhung!