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4youCard, Arbeit

#jobcheck: Recruiter:in

Ab sofort stellen wir dir in jeder Ausgabe des mag4you ein Jobprofil, ein Berufsbild oder einen Ausbildungsweg vor – dieses Mal geht es um den Beruf: Recruiter:in!

Matthias Maier

Zuerst geht es um die Fakten zum Beruf Recruiter:in:

 

Was ist überhaupt ein/e Recruiter:in?
Ein/e Recruiter:in ist dafür da, um ausgeschriebene Positionen schnellst- und bestmöglich zu besetzen, ist also für die Personal- suche zuständig. Dabei unterscheidet man zwischen Recruitingfirmen wie epunkt und Inhouse-Recruiting, also die Personalabteilung einer Firma.

Wie werde ich Recruiter:in?
Es gibt keine festgelegte Recruiter:innen-Ausbildung. Häufig wird ein Studium verlangt, jedoch ist das nicht immer Voraussetzung. Viele Fachhochschulen oder Universitäten bieten mittlerweile Studiengänge mit HR (Human Resources)-Schwerpunkten an. Wichtig sind vor allem soziale Kompetenzen, sinnerfassendes Zuhören und Herausfiltern der wichtigsten Details.

Wo kann man überall als Recruiter:in arbeiten?

  • In einer Recruitingfirma (wie epunkt): Hier hast du verschiedene Kund:innen, für die du arbeitest.
  • Inhouse in der Personalabteilung eines Unternehmens: Hier suchst du nur deine eigenen Mitarbeiter:innen.

Wie viel verdient man als Recruiter:in?
Das ist natürlich von der Ausbildung und vom Unternehmen abhängig. Grundsätzlich kann man aber von einem Gehalt ab 2.500 Euro brutto ausgehen.

Was sind die Aufgabengebiete von Recruiter:innen?
Das Aufgabengebiet ist breit gefächert und geht von Inseratgestaltung über die Suche nach passenden Kandidat:innen bis hin zu Bewerbungsgesprächen.

 

Und damit du auch aus erster Hand erfährst, was denn ein Recruiter bzw. eine Recruiterin den ganzen Tag macht, haben wir Matthias Maier, Recruiter bei epunkt, dazu befragt!

 

4youCard: Sie arbeiten als Recruiter bei der Firma epunkt. Erzählen Sie uns bitte einmal, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht.
Matthias Maier: Jeder Tag ist ein bisschen anders, aber mein Morgen sieht meistens so aus, dass ich ins Büro komme und mich bei einem Kaffee mit meinen Kolleg:innen austausche, um zu erfahren was sich in anderen Abteilungen tut. Danach checke ich meine E-Mails und die Bewerbungen, die reingekommen sind. Meistens kontaktiere ich die Bewerb:innen auch gleich und lade sie, wenn es passt, zu einem Gespräch ein. Nach dem Mittagessen warten immer ganz unterschiedliche Tasks auf mich: Anrufe bei Kund:innen oder Kandidat:innen, Bewerbungsgespräche oder Gesprächszusammenfassungen.

Sind Sie den ganzen Tag mit Bewerbungsgesprächen beschäftigt?
Nein, in der Regel habe ich maximal zwei Gespräche pro Tag. Ein Gespräch dauert inklusive Vor- und Nachbereitung zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Mein Rekord waren einmal vier Bewerbungsgespräche, aber das ist dann schon stressig.

Warum und wie sind Sie Recruiter geworden?
Eigentlich eher durch Zufall, denn ich habe mich in der Firma für eine Marketing-Position beworben. Meine jetzige Abteilungsleiterin ist dann auf mich zugekommen und hat gefragt, ob nicht Recruiter auch etwas für mich wäre. Ich habe die HAK absolviert, hatte also auch keine speziellen Kenntnisse in dem Bereich. Aber bei epunkt sagt man: „hire a character and train skills“ – es geht also darum einen Menschen aufgrund seiner Persönlichkeit einzustellen und Wissen anzutrainieren.

Sind Sie vor Bewerbungsgesprächen nervös?
Mittlerweile nicht mehr. Als ich mit 21 Jahren allerdings angefangen habe, war ich durchaus nervös.

Wie misst man in Ihrem Beruf Erfolg?
Es gibt hier verschiedene Kennzahlen, wichtig ist natürlich wie viele Kandidat:innen das man vermittelt. Noch viel wichtiger sind allerdings die Anzahl der Gespräche, die geführt werden und wie viele Kandidat:innen zum Kunden geschickt werden, denn ob ein/e Kandidat:in letztendlich zum Unternehmen passt, können wir nicht beeinflussen.

Wie sieht ein typischer Bewerbungsprozess bei epunkt aus?
Es läuft immer so ab, dass wir uns jede Bewerbung, die reinkommt zuerst einmal ansehen (wir nennen das Screening). Wenn alles passt wird der/die Bewerber:in kontaktiert und zu einem Erstgespräch eingeladen. Dieses dient als Grundlage, in der man schaut, ob der Job, für den er oder sie sich beworben hat auch zu seinen oder ihren Vorstellungen passt und welche Jobs sonst noch zur Person passen würden. Wenn der/die Kandidat:in die Position nach dem Erstgespräch nach wie vor interessant findet, wird er/sie zum Kunden, also zum Unternehmen, das die Position ausgeschrieben hat weitergeleitet. Kandidat:innen können sich aber bei epunkt auch bewerben, ohne, dass ihre Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle passt. Wir führen dann ein Gespräch und suchen gemeinsam nach der richtigen Stelle.

Wie genau schauen Sie sich Lebensläufe an? Und: Wie wichtig ist das Motivationsschreiben heutzutage noch?
Der Lebenslauf ist das erste was wir uns ansehen, daher ist er besser, je kürzer er ist. Wichtig sind auf jeden Fall die „Hard Facts“, also welche Anstellungen hatte man, gibt es Lücken, usw. Das Motivationsschreiben ist dann wichtig, wenn es zum Beispiel Lücken gibt und diese im Motivationsschreiben erklärt werden. Oder wenn es Unklarheiten gibt – auch dann schauen wir uns das Motivationsschreiben an.

Gehören Hobbys in den Lebenslauf?
Sie müssen nicht drinnen sein, wenn man glaubt, dass sie gut ankommen, kann man sie aber durchaus reingeben. Wenn Hobbys im Lebenslauf sind, sollten sie allerdings interessant sein oder die Persönlichkeit unterstreichen, wie ehrenamtliche oder für den Job relevante Projekte. Klassiker wie Lesen, Fernsehen, Musik hören, gehören nicht in den Lebenslauf.

Welche Tipps können Sie Jugendlichen für Ihre ersten Bewerbungen geben?
Vor allem bei jungen Personen ist es wichtig, dass sie auch Praktika im Lebenslauf angeben – das machen viele nämlich nicht. Die Schulausbildung ist natürlich wichtig, aber häufig haben Jugendliche schon viel Erfahrung im einem Bereich durch Praktika gesammelt und geben das aber nicht an. Wenn es zum Gespräch kommt: Versuch nicht nervös zu sein (auch wenn es schwierig ist) und verstell dich nicht!

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