Springe zur Hauptnavigation (1) Springe zur Targetnavigation (2) Springe zur Suche (3) Springe zu den Breadcrumbs (4) Springe zum Inhalt (5) Springe zum Footer (6)

Stark fühlen oder stark sein?

Oft sehen wir Gewalt als einzige Form der Problemlösung – doch muss das sein? Hier erhältst DU Tipps, wie Du in schwierigen Situationen reagieren kannst, damit Du nicht eskalierst und an wen Du Dich wenden kannst, wenn’s schwierig wird.

In einer Welt, die von zahlreichen negativen Nachrichten, Kriegen und Konflikten geprägt ist, mag es durchaus belastend sein, wie häufig diese Meldungen unseren Alltag durchdringen. Vielleicht bist Du selbst schon einmal in eine Situation geraten, in der es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kam, oder Du hast in Netflix-Serien gesehen, wie Gewalt als normale Kommunikationsform dargestellt wird. Doch wahre Stärke liegt nicht darin, Konflikte mit den Fäusten auszutragen. Gewalt ist vielmehr ein Zeichen von Hilflosigkeit, Machtmissbrauch und fehlendem Respekt. In solchen Momenten erfordert es Mut und Zivilcourage, in der Öffentlichkeit oder in einer Gruppe neutral zu bleiben oder nicht mitzumachen. Sich stark fühlen oder wirklich stark sein: Das ist hier die Frage!

Was ist überhaupt das Gegenteil von Gewalt?
Respekt, Wertschätzung, Frieden, Harmonie, Anerkennung, Menschlichkeit, Freiheit, Rücksichtnahme, Verständnis, Solidarität, Unabhängigkeit, Stärke, Meinungsfreiheit, … tatsächlich haben wir keine eindeutige Erklärung gefunden. Wir bleiben dran – Vorschläge von Dir sind jederzeit gern willkommen! Noch einmal zurück zu dieser Welt und zum Leben an sich. Wir alle kennen Zeiten, in denen uns alles über den Kopf wächst. Wo wir am liebsten unseren Frust, unsere Wut und unsere Verzweiflung an jemandem auslassen würden. Es ist völlig menschlich, in diesen Momenten keine „gute Lösung“ parat zu haben. Und dennoch gibt es Tipps, wie Du wieder aus diesem Gefühlskarussell herauskommt:

Cool bleiben: Check die Lage, bevor es brenzlig wird
1. Tief durchatmen – nimm wahr, was in Dir passiert. Wenn Du spürst, was Du brauchst, kannst Du rechtzeitig reagieren.
2. Emotionale Kontrolle: In Stressmomenten dürfen Gefühle nicht die Oberhand erhalten. Bemühe Dich, bewusst gute Gedanken zu finden, um zur Ruhe zu kommen oder Dich abzulenken.
3. Achte auf Deine Grenzen. Sag „Stopp!“, wenn Du Dich bedrängt, beengt oder genervt fühlst. Es ist in Ordnung, sich auch mal rauszunehmen.
4. Optionen abwägen: Frage Dich, welche Konsequenzen Deine Handlungen haben könnten und wie sie sich auf Dich und andere auswirken. Innerlich sortiert ist schon fast gelöst.
5. Entscheiden: Wähle bewusst den Weg, der ohne Gewalt möglich ist. Und bleibe dabei, auch wenn die andere Seite weiter mit Provokationen oder Druck nachlegt.

Sich von Gewalt zu distanzieren, ist eine Frage der Haltung. Ein Lifestyle quasi. Wer grundsätzlich nicht für Machtausübung, Respektlosigkeit und Gewaltanwendung zur Verfügung steht, trägt damit eine Botschaft in die Welt. Und: Gewaltfreiheit hat viel mit klugem Handeln zu tun. Wenn Du frühzeitig erkennst, dass eine schwierige Situation auf Dich zukommt, wenn Du Dich selbst gut verstehst und weißt, was Du für Dich tun kannst, dann bist Du vorbereitet, besser damit umzugehen.

Mach einen Plan für den Notfall: smarte Moves in heiklen Situationen
Finde heraus, wie Du Dich selbst beruhigen kannst, wenn alles zu viel wird. Ein paar Beispiele:
* Geh raus – in die Natur, auf den Balkon oder zumindest in ein anderes Zimmer.
* Atme gleichmäßig 5 Sekunden ein und 5 Sekunden aus.
* Beweg Dich. Mach Liegestütze, hüpfe, renne das Treppenhaus rauf und runter.
* Hol ein Glas Wasser oder iss was. Leg Dich hin und schließe die Augen. Tauch in Deine Lieblingsmusik ab.
* Erzähle einem Freund, einer Freundin, wie es Dir gerade geht.

Erlaube Dir, Unterstützung zu holen. Übrigens: Gewalt ist kein privates Problem, sondern eine Aufgabe an uns als Gemeinschaft. Wie wir miteinander umgehen, mit all unseren unterschiedlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen, hat Einfluss auf das Gefühl von persönlicher Freiheit.

GEWALTFORMEN im Überblick

Mobbing
Bei Mobbing werden Betroffene systematisch ausgegrenzt, psychisch und/oder körperlich bedroht und verletzt. Cybermobbing passiert über digitale Medien durch Bloßstellen, Hate Speech oder intime Veröffentlichungen.
Unterstützung in dringenden Fällen:
* 147 Rat auf Draht: 147 (jederzeit- anynoym- kostenlos)
* und erzähle einer Vertrauensperson davon

Gewalt im öffentlichen Raum
In Situationen, wo jemand angegriffen, sexuell bedrängt oder bedroht wird, geht es darum, Unterstützung zu rufen.
In akuten Krisensiutationen:
* Polizei: 133 (kostenfrei)
* Umstehende Personen zur Hilfe auffordern

Sexualisierte Gewalt
… umfasst alle sexuellen Handlungen, die einer Person aufgedrängt oder aufgezwungen werden.
In akuten Krisensituationen:
* Selbstlaut - Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen: 01 8109031

Femizide und Männergewalt
FEMIZID ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen zugeschriebene Rollenvorstellungen.
In akuten Krisensituationen:
* Frauenhelpline: 0800 222 555 (kostenfrei)

MÄNNERGEWALT betrifft Männer als Täter ebenso wie als Opfer. Bei Gewaltverbrechen, Raub, Körperverletzung und häuslicher Gewalt sind Männer überwiegend Täter aus allen sozialen Schichten. Junge Männer sind jedoch auch in vielen Fällen Opfer von Gewalt, wenn diese zur Lösung von Konflikten oder als „Demonstration der Männlichkeit“ eingesetzt wird.
In akuten Krisensituationen:
* MÄNNERINFO: 0800 400 700 (kostenfrei)
* oder rufe einen Freund oder eine Freundin an.

Artikel teilen
JugendService